Wo entstehen die nächsten 100 Millionen Jobs?
Bis 2030 werden weltweit voraussichtlich über 100 Millionen neue Jobs entstehen – fast 20 Millionen pro Jahr. Mit etwa 75 Millionen kommen die meisten davon aus Afrika, getrieben durch massives Bevölkerungswachstum plus Wirtschaftswachstum. Im alternden Europa hingegen fällt die Beschäftigung um 7 Millionen, wenn die Arbeitslosenquoten stabil bleiben.
Nach Afrika wird Asien die meisten Jobs schaffen: Wir projizieren, dass die Zahl bis 2030 netto um 21 Millionen steigen wird, in Südamerika um 9 Millionen und in Nordamerika um 4 Millionen. Nur leicht positiv entwickelt sich Ozeanien mit 0.4 Millionen.
Unseren Schätzungen zufolge entstanden die meisten Jobs in den letzten Jahren in Ländern mit großer Bevölkerung: Indien, Indonesien, Äthiopien und Pakistan. Für Indien gehen wir von gut 100 Millionen Jobs aus. In den anderen vier Ländern sind jeweils zwischen 19 und 28 Millionen Jobs entstanden. Die Top 10 werden von Staaten mit ebenfalls großer Bevölkerung komplettiert: Nigeria, Mexiko, die Philippinen, die USA und Brasilien. Fünf der Top 10 lagen damit in Asien und je zwei in Afrika und Nordamerika.
Prozentual zur Erwerbsbevölkerung schafft Äthiopien am schnellsten Jobs, nämlich geschätzte 21,7 Millionen in den Jahren 2015 bis 2025. Dennoch arbeitet von einer Erwerbsbevölkerung von über 65 Millionen Äthiopiern ein Drittel gar nicht oder noch unter der Armutsgrenze von 2.15 Dollar pro Tag. Hier - wie auch in anderen Ländern mit immensem Bevölkerungswachstum - reichen schon bestehende Arbeitgeber nicht aus, die Lücke zu schließen. Viele der Jobs entstehen dynamisch aus der Notwendigkeit heraus, ein Einkommen zu erzielen.
Highlights 2025
Die Beschäftigungslücke
Der Welt fehlen über 350 Millionen Jobs
Seit dem Jahr 2000 sind im globalen Süden mehr als eine halbe Milliarde Jobs entstanden. Dennoch fehlen global immer noch über 350 Millionen, aber diese Zahl wird in Zukunft fast überall stark zurückgehen. Perspektivisch ist es wichtig, Jobs zu schaffen, die nicht nur als Schritt aus der absoluten Armut dienen, sondern ein gutes Auskommen für die Beschäftigten und ihre Familien erlauben.
2 min
Politikempfehlungen
Was kann Deutschland lernen?
Job-Wachstum ist der beste Weg aus der Armut und sollte ein wichtiger Fokus deutscher Entwicklungszusammenarbeit sein. Dafür müssen auch die jeweiligen nationalen Regierungen Jobs und somit wirtschaftliche Entwicklung und Unternehmertum ins Zentrum stellen. Wer das tut, kann zum besonders lohnenswerten Partnerland werden.
2 min
Erfolgsgeschichten
Was haben Lateinamerika und Asien richtig gemacht?
In den letzten Jahrzehnten gelang es vor allem Ländern in Asien und Lateinamerika, ihre Beschäftigungslücke massiv zu verringern. Hinter diesem Erfolg standen keine Zufälle, sondern institutionelle Voraussetzungen und einige zentrale Wachstumstreiber.
3 min
Fokus auf Wirkung
Welche Länder können mit Unterstützung die größten Sprünge machen?
Oft konzentriert sich Entwicklungshilfe durchaus zu Recht auf die größten Probleme. Der Global Jobs Index öffnet den Blick auf die größten Chancen: Welche Länder haben es geschafft, die Beschäftigungslücke stark zu schließen, und wer kann mit etwas Unterstützung in Zukunft die meisten Jobs schaffen? Der Blick in den Index zeigt sowohl bekannte Kandidaten als auch Überraschungen.
3 min